Einen so großen Hype wie den gegenwärtigen um die Kryptowährungen gab es in der Wirtschaftsgeschichte wohl noch nie. Kurssteigerungen von mehreren Tausend Prozent in kurzer Zeit - teilweise im Verlaufe eines Jahres - faszinieren Anleger und rufen massenweise Kommentatoren und auch Skeptiker auf den Plan. Letztere stammen vielfach - aber nicht nur - aus der traditionellen Bankenwelt.
Deren Vertreter können völlig dezentralisierte, von Geldinstituten und Staaten unabhängige Währungen nicht gutheißen. Doch auch unabhängige Fachleute mahnen zur Vorsicht. Allerdings gibt es keinen ernsthaften Grund, einem Megatrend fernzubleiben, solange er anhält. Anleger sollten sich nur genau informieren, womit sie es zu tun haben, um Chancen und Risiken angemessen einschätzen zu können.
Kryptowährungen werden digital mit kryptografischen Prinzipien geschürft (sogenanntes Mining). Die erste Kryptowährung war der Bitcoin, den es seit 2009 gibt. Eine grundlegende Intention war die Schaffung eines von Banken und Staaten vollkommen unabhängigen, dezentralen Zahlungssystems, allerdings springen inzwischen Staaten auf diesen Zug auf. Seit Februar 2018 gibt es mit dem venezolanischen Petro eine staatliche Kryptowährung. Russland verfolgt ähnliche Pläne. Mit Stand Februar 2018 könnte es insgesamt rund 4.500 Kryptowährungen geben, etwa 1.000 dieser Währungen erreichen einen täglichen Umsatz von über 10.000 US-Dollar. Wer eine Kryptowährung erwirbt und sie verwahren möchte, benötigt hierfür eine Wallet (digitale Geldbörse) und für die entsprechenden Transaktionen zwei Schlüssel, den öffentlichen Public Key und einen nur dem Besitzer zugänglichen Private Key. Wallets existieren in unterschiedlichen Form, sie können die kryptografischen Daten der Währung in einer Cloud, an ein Endgerät gebunden, auf einer gesonderten Hardware (meist USB-Stick) oder auf Papier verwahren. Technisch basieren die Kryptowährungen auf dem Verkettung von Datenblöcken in einer Blockchain oder in anderen Datennetzen wie dem Tangle Ledger, das die Kryptowährung IOTA nutzt. Diese Technologien ermöglichen neben dem Erzeugen einer Kryptowährung eine Vielzahl anderer Anwendungen wie beispielsweise den Abschluss von blockchainbasierten Smart Contracts oder auch die sichere Datenhaltung. Viele Kryptowährungen sind inzwischen ein Anhängsel an so eine Anwendung, ein Vorreiter war dabei die Ethereum-Blockchain. Diese wurde explizit für Smart Contracts geschaffen, die Kryptowährung Ether diente ursprünglich nur der Finanzierung des Projekts, stieg aber nach kürzester Zeit in die Top 5 der bedeutendsten Kryptowährungen auf und rangiert heute nach dem Bitcoin auf Platz 2. Das Entstehen einer Kryptowährung als "Anhängsel" einer technischen Innovation ist ein prinzipieller Unterschied zum Bitcoin, der nur als Währung und nichts sonst entwickelt wurde. Der Trend geht etwa seit 2016 in diese Richtung. Es werden Projekte für Anwendungen im Industrie-, Finanz-, Informations- oder Entertainmentsektor auf der Basis von Blockchains, Tangle Ledgers oder ähnlichen Technologien entwickelt, zu denen eine eigene Kryptowährung für die Finanzierung kreiert wird. Diese Kryptowährung kann anschließend - wie der Ether - sehr erfolgreich sein.
Bis zur Herausgabe des venezolanischen Petro war die wichtigste finanztechnische Besonderheit der Kryptowährungen ihre Unabhängigkeit von Banken und staatlicher Kontrolle. Diese Unabhängigkeit verknüpften viele Menschen mit der Vorstellung eines prinzipiell dezentralen Minings, doch das ist ein Irrtum. Eine Reihe von Kryptowährungen wird von privatwirtschaftlichen Unternehmen oder Non-Profit-Foundations herausgegeben, die damit auch die Kontrolle über diese Währung haben. Die Herausgabe einer solchen Währung durch einen Staat - das sozialistisch geführte Venezuela - ist ein weiterer Schritt in die Richtung einer Zentralkontrolle. Interessenten werden künftig zu unterscheiden haben, ob es sich wirklich um eine dezentrale Währung, eine staatliche kontrollierte Währung oder die Währung eines Unternehmens handelt. Damit verschwindet die Besonderheit der Dezentralisierung. Die Besonderheit des digitalen Minings bleibt, sie impliziert unter anderem eine Mining Difficulty und eine möglicherweise per Algorithmus begrenzte Zahl der Coins. Beides kann die Währung mehr oder weniger wertvoll machen. Allerdings hängt der Wert von Kryptowährungen auch von ihrer Bekanntheit ab. Nicht zuletzt kann die generelle Inflation von Kryptowährungen dazu führen, dass es jüngere Vertreter schwerer haben, die nötige Aufmerksamkeit für eine hohe Nachfrage und damit das Potenzial für eine exorbitante Wertsteigerung zu erlangen. Andererseits kann die Zielrichtung bestimmter Anwendungen (wie oben beschrieben) so interessant sein, dass die damit verknüpfte Kryptowährung sehr begehrt wird. Der Markt ist Anfang des Jahres 2018 sehr unübersichtlich geworden.
Die anfangs beschriebenen exorbitanten Preissteigerungen von Kryptowährungen legen den Schluss nahe, dass sich so eine Investition immer lohnen kann. Es mag zwischenzeitliche Kurseinbrüche geben, doch dass Kryptowährungen vollkommen wertlos werden oder gar völlig verschwinden, ist kaum anzunehmen. Wer in so eine Währung investiert, hat mehrere Möglichkeiten, das Potenzial für eine künftige Wertsteigerung zu beurteilen:
Diese Ableitungen und Vergleiche legen den Schluss nahe, dass sich die Investition in Kryptowährungen durchaus lohnt - es müssen aber die richtigen Kryptowährungen sein. Wer nach 2000 in Amazon oder Google investierte, freut sich heute über mehrere Tausend Prozent Gewinn. Die Amazon-Aktie war auch vom Platzen der Dotcom-Blase betroffen, sie fiel von Anfang 2000 bis Ende 2001 von rund 100 auf sechs Dollar. Heute kostet sie über 1.500 Dollar (Stand: 28.02.2018).
Kryptowährungen lassen sich auf verschiedene Weise handeln. Anleger können sie auf Kryptobörsen oder bei Exchange Brokern (wie etwa IQ Option) direkt kaufen und verkaufen, sie können auch Krypto-CDFs bei spezialisierten Brokern (wiederum IQ Option) auf fallende oder steigende Kurse der digitalen Coins handeln. Eine weitere Möglichkeit bietet der Broker Finmax mit binären Optionen auf Kryptowährungen an. Wer eine Kryptowährung direkt erwirbt, kann sie mit konventionellem Geld oder manchmal auch einer anderen Kryptowährung (vorwiegend Bitcoin) bezahlen und muss sie dann in einer Wallet verwahren. Derivate wie Krypto-CFDs oder binäre Optionen auf Kryptowährungen dienen der Spekulation auf die Kurse dieser Währungen. Der Anleger muss die Währung für diese Spekulation nicht besitzen und benötigt daher auch keine Wallet.
Mehr darüber in unserem Ratgeber-Artikel: Kryptowährungen handeln
Es gibt spezialisierte Börsen, die ausschließlich den An- und Verkauf bestimmter Kryptowährungen anbieten, und Exchange Broker, die auch diese Währungen, darüber hinaus aber auch Krypto-CFDs sowie CFDs auf andere Assets und möglicherweise noch andere Handelsinstrumente anbieten. Ein solcher Broker wäre beispielsweise IQ Option, der auf all diesen Feldern aktiv ist. Bekannte Kryptobörsen sind unter anderem Coinbase, Bitcoin.de, LiteBit, Kraken, Bitfinex, AnyCoin, Bittrex, HitBTC und Binance. In jedem Fall verlangt der Kauf einer Kryptowährung die Anlage eines Nutzerkontos bei einer Krypto-Börse oder einem Exchange Broker.
Eine Übersicht der besten Krypto Broker in unserem ausführlichen Krypto Broker Vergleich
Wer Kryptowährungen kaufen möchte, muss bei einem Krypto-Broker beziehungsweise einer Kryptobörse ein Konto eröffnen. Hierzu ist die Angabe der persönlichen Daten (Name, Anschrift, E-Mail, Kontonummer) erforderlich, auch verlangen die Anbieter auf unterschiedliche Weise die Verifizierung dieser Daten (Post- oder Video-Ident-Verfahren mit Ausweis). Nach der Kontoeröffnung zahlt der Kunde Geld auf das Konto beim Anbieter ein. Die einzelnen Anbieter ermöglichen unterschiedliche Zahlverfahren, häufig per Überweisung und/oder per Kreditkarte, PayPal oder mit einem konventionellen eWallet wie Neteller oder Skrill. Danach lässt sich die gewünschte Währung kaufen und wahlweise in einer externen Wallet des Kunden auf dem Rechner, dem Smartphone, einem USB-Stick oder auf Papier speichern, auch die Speicherung beim Anbieter in einer cloudbasierten Wallet ist möglich. Letzteres bieten aber nicht alle Kryptobörsen an.
Mehr darüber in unserem Ratgeber-Artikel: Kryptowährungen kaufen
Exchange Broker sind diejenigen Broker oder spezialisierten Börsen, bei denen Kryptowährungen gegen konventionelles Geld wie Euro oder Dollar und manchmal auch untereinander gehandelt werden können. Es handelt sich hierbei entweder um reine Krypto Börsen oder um Broker wie IQ Option, die zusätzlich zu anderen Handelsangeboten auch den Tausch (“Exchange”) von Kryptowährungen anbieten. Bei IQ Option ist beispielsweise auch das Trading mit Krypto-CFDs und anderen CFDs (auf Aktien, konventionelle Forexwerte, Indizes und Rohstoffe) sowie auf binäre Optionen möglich. Wichtige Exchange Broker sind:
Das Handelsangebot unterscheidet sich bei den einzelnen Exchange Brokern. Es gibt Anbieter wie IQ Option mit einer sehr großen Auswahl an Kryptowährungen (in der Regel mindestens 13) und auch sehr eingeschränkte Angebote wie bei Bitcoin.de, einer sehr großen Börse mit vielen Kunden, aber nur vier Kryptowährungen (Bitcoin, Bitcoin cash, Bitcoin Gold und Ether). Kunden müssen also sorgfältig wählen, wo sie ein entsprechendes Konto einrichten.
Eine Übersicht der besten Krypto Börsen finden in unserem ausführlichen Krypto Börsen Vergleich
Wir haben hier einige Informations- und Ratgeber-Artikel der gängigsten und bekanntesten Kryptowährungen zusammengestellt:
Neuigkeiten, Aktuelles und wichtige Informationen rund um Kryptowährungen in unserem Kryptowährungen Blog und den Kryptowährungen News.
Allgemeiner Risikohinweis: Der Handel mit Optionen, Kryptowährungen und CFDs ist höchst spekulativ und kann zum Verlust des gesamten Kapitals führen. 69,85 - 89 % aller Privatanleger verlieren Geld beim Handel mit CFDs. Investieren Sie nur die Summe, deren Verlust Sie verschmerzen können.